Nachhaltiger Tourismus: Wie sich Mallorca für eine grünere Zukunft aufstellt

Artikelbild
Copyright: Nemenfoto, bigstockphoto.com

Die Temperaturen klettern im Sommer rasch in die Höhe. An Regen mangelt es. Was für den einen nach Urlaubswetter klingt, ist für die Mallorquiner eine der unangenehmen Folgen des Klimawandels. Der Massentourismus fördert die Entwicklung. Daher entschieden die Behörden, den Inseltourismus auf Mallorca klimafreundlicher zu gestalten.

Mallorca – ein Hotspot für den Tourismus

Über die Besuchermassen auf Mallorca klagen nicht nur die Mallorquiner. Auch viele Touristen stören sich an der Drängelei im Hotel, am Strand oder den Flaniermeilen. Kein Wunder, denn jährlich reisen Millionen Menschen auf die Insel:

  • Anzahl der Urlauber: 2023 urlaubten 12,5 Millionen Menschen auf der größten Baleareninsel. Davon kamen 4,6 Millionen aus Deutschland. 2024 stieg die Touristenanzahl insgesamt auf 18,4 Millionen.
  • Anzahl der spanischen Urlauber: 2024 besuchten rund 3,4 Millionen Spanier Mallorca. Was das im Vergleich zum Vorjahr bedeutet? Einen Rückgang von 0,19 Prozent.
  • Hauptsaison: Die meisten Urlauber reisen zwischen Juli und August an.

Der Besucheransturm belastet Mallorca in der Sommersaison extrem. Wie soll es mit dem Tourismus auf der Insel weitergehen? Erste Ideen präsentierten die Verantwortlichen 2024 auf der Touristikmesse World Travel Market.

So will Mallorca grüner werden

Seit Jahren arbeitet Mallorca daran, den Tourismus insel- und umweltfreundlich zu gestalten. Verschiedene Maßnahmen tragen dazu bei.

Verlängerung der Urlaubssaison

Um sich in Sachen Tourismus grüner aufzustellen, plant Mallorca, die Urlaubssaison zu verlängern. Ein früherer Start der Hotellerie in die Saison bezweckt einerseits, den Arbeitsmarkt zu stabilisieren und wirtschaftliche Engpässe auszugleichen.

Andererseits strebt Mallorca an, die Touristenströme gleichmäßig zu verteilen, um sich vom beliebten Sommerziel zu einem Ganzjahresziel zu entwickeln.

Um dieses Ziel zu erreichen, öffnen 30 Prozent der Hotels im Februar. Ab Mai stehe den Urlaubern die volle Bettenkapazität der Insel zur Verfügung, erklärte die Präsidentin des Hotelierverbands FEHM.

Umverteilte Besucherzahlen sollen insbesondere in den Sommermonaten die Umwelt entlasten. Zu dieser Zeit – wenn sich viele Menschen auf der Insel aufhalten – ist der Verbrauch von Wasser und Energie auf einem Höchststand.

Ausbau von Wander- und Radwegen

Um Besucher außerhalb der Sommermonate anzuziehen, positioniert sich Mallorca zunehmend als ganzjähriges Aktivitätsziel. Der Ausbau von Wander- und Fahrradwegen spricht insbesondere Aktivurlauber an.

Rund um Palma baut die Stadtverwaltung das Radwegenetz aus. Bislang erstreckt es sich über 90 Kilometer. In den kommenden Jahren sind bis zu 200 weitere Radkilometer im Umland der mallorquinischen Hauptstadt geplant.

Damit Wanderer Mallorca für sich entdecken, setzen die Behörden der Insel auf die Pflege des berühmten 150 Kilometer langen Wanderwegs GR221. Er führt in Südwest-Nordost-Richtung am imposanten Tramuntana-Gebirge entlang. Den Unterhalt finanziert die „Ökosteuer“.

Mallorca und die Touristensteuer

Im Jahr 2016 führte Mallorca eine Besuchersteuer ein. Wörtlich heißt sie „impuesto del turismo sostenible“ – übersetzt: Steuer für nachhaltigen Tourismus. Sie dient dazu:

  • das kulturelle Erbe des Eilands zu bewahren,
  • Umweltschutzprojekte zu finanzieren und
  • den Ökotourismus auf Mallorca zu fördern.

Daher nennt der Volksmund sie „Ökosteuer“. Zu den Projekten, die sie mitfinanziert, zählen die Restaurationsarbeiten an Alcúdias Stadtmauer.

Wie hoch die Touristensteuer ausfällt, hängt davon ab, wann Du nach Mallorca reist und wo Du übernachtest. Checkst Du in einem luxuriösen Hotel ein, rechnest Du in der Hauptsaison mit vier Euro Besuchersteuer pro Tag. Auf einem Campingplatz bezahlst Du dagegen nur die Hälfte.

Um Mallorca grüner zu gestalten, planen die Behörden eine Erhöhung der Touristensteuer ab 2026. Dieser Anstieg beschränkt sich auf 30 Cent bis zu 1,30 Euro. Urlauber, die ein Fünfsternehotel auf der Insel buchen, müssen ab 2026 mit einer Tourismussteuer von mindestens 5,20 Euro rechnen.

Neue Umweltzonen auf der Insel

Einfluss auf die „grünere“ Zukunft Mallorcas nehmen die neuen Umweltzonen, von denen eine in Palmas historischem Zentrum liegt.

Seit Jahresbeginn 2025 sind in diesem Bezirk nur Autos mit der Umweltplakette B, C oder Eco erlaubt.  Fahrzeuge, ohne Emissionsausstieg dürfen im Herzen der mallorquinischen Hauptstadt ebenfalls fahren.

Wer gegen das Verbot verstößt, hat bis Ende 2025 keine Bußgelder zu befürchten. Diese drohen erst ab Jahresbeginn 2026 – in Höhe von bis zu 200 Euro. Weitere Infos zu den Umweltzonen findest Du hier.

Wie Touristen zur Nachhaltigkeit beitragen können

Nachhaltiger Tourismus beginnt bei jedem Einzelnen. Urlauber können mit kleinen Veränderungen einen großen Unterschied für Mallorca machen:

Wasser & Energie sparen: Kurzes Duschen und sparsamer Einsatz der Klimaanlage helfen, Ressourcen zu schonen. Handtücher mehrfach zu nutzen reduziert den Wasserverbrauch.
Regional & nachhaltig konsumieren: Der Einkauf auf lokalen Märkten und der Besuch regionaler Restaurants stärken die Wirtschaft vor Ort. Plastikfreie Alternativen tragen zur Reduzierung von Müll bei.
Müll reduzieren: Eine wiederverwendbare Trinkflasche und Mehrwegprodukte vermeiden unnötigen Abfall. Müll sollte stets ordnungsgemäß entsorgt oder vermieden werden.
Sanften Tourismus entdecken: Aktivitäten wie Wandern oder Radfahren belasten die Umwelt weniger als motorisierte Touren. Nachhaltige Ausflüge bieten zudem authentische Erlebnisse.
Öffentliche Verkehrsmittel nutzen: Busse und Bahnen sind umweltfreundliche Alternativen zum Mietwagen. Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs erleichtert nachhaltiges Reisen.
Respekt vor Natur & Kultur: Umweltzonen und Naturschutzgebiete sollten beachtet und respektiert werden. Rücksicht auf lokale Traditionen fördert ein harmonisches Miteinander.
Bewusst übernachten: Umweltfreundliche Unterkünfte mit Ökozertifikat unterstützen nachhaltige Tourismuskonzepte. Viele Hotels setzen auf erneuerbare Energien und wassersparende Maßnahmen.

Copyright: Nemenfoto, bigstockphoto.com

Finde deine Mallorca Reise

 

Teile diesen Artikel

Meistgebuchte Aktivitäten

Anzeige

Unsere Inseltipps von A-Z

Alcudia Ausflugsziele & Sehenswürdigkeiten Ausflüge Autofahren Autovermietung Berge Cala Millor Cala Ratjada Can Picafort Dienstleister El Arenal Essen und Trinken Familienhotel Felanitx Finca Firmen Fluginfos Freizeitpark Gebirge Hotel Inselleben Kinder Kreuzfahrt Magaluf Manacor Paguera Palma Party Playa de Palma Reisetipps Segeln Serra Tramuntana Shopping Soller Strände und Buchten Städte Tagestour Tiere Unterkunft Urlaub Urlauberinfos Wandern Wassererlebnisse Zimmer

Der schönste Urlaub auf Mallorca