Nach der Landung auf Mallorca kann es vorkommen, dass das aufgegebene Gepäck nicht am Gepäckband erscheint. Dies ist ärgerlich, aber in der Regel lösbar. Dieser Beitrag bietet eine strukturierte Anleitung, wie in einem solchen Fall am Flughafen Palma de Mallorca (PMI) vorzugehen ist – von der Meldung des Verlusts bis zur möglichen Entschädigung.
Checkliste: Vorgehen bei verlorenem Gepäck am Flughafen Mallorca
- Gepäckbereich vollständig prüfen
- Lost & Found-Schalter aufsuchen
- PIR-Formular ausfüllen und dokumentieren
- Kontaktdaten und Aufenthaltsadresse mitteilen
- Notwendige Käufe tätigen und Quittungen aufbewahren
- Entschädigungsansprüche bei der Airline geltend machen
- Nach 21 Tagen offiziellen Verlust melden
Erste Schritte – Wenn das Gepäck nicht erscheint
Zunächst sollte das Gepäckband sorgfältig beobachtet werden. Es kommt gelegentlich vor, dass Gepäckstücke abseits oder auf einem Sondergepäckband abgelegt werden. Auch versehentliche Mitnahmen durch andere Passagiere sind nicht ausgeschlossen. Sollte das Gepäck nach etwa 30 Minuten nicht auffindbar sein, empfiehlt sich der Gang zum zuständigen Lost & Found-Schalter im Ankunftsbereich des Flughafens.
Lost & Found am Flughafen Palma de Mallorca
Der Lost & Found-Schalter wird in der Regel von der Bodenabfertigungsgesellschaft (z. B. Groundforce, Swissport oder Avia Partner) betrieben. Der Schalter befindet sich hinter dem Gepäckbereich auf der Ankunftsebene und ist durch Beschilderung („Lost Luggage“ oder „Equipaje perdido“) gut zu finden.
Für die Meldung erforderlich:
- Flugnummer und Airline
- Gepäckabschnitt (Sticker vom Check-in)
- Beschreibung des Koffers (Farbe, Marke, Größe, Merkmale)
- Nachweis der Reise (Bordkarte oder E-Ticket)
- Kontaktdaten und Aufenthaltsadresse auf Mallorca (z. B. Hotel)
Das PIR-Formular – Zentrale Verlustmeldung
Bei Gepäckverlust ist das sogenannte PIR-Formular (Property Irregularity Report) auszufüllen. Dieses Dokument ist essenziell für die Nachverfolgung und mögliche Entschädigungsansprüche. Inhalte des PIR:
Feld | Bedeutung |
Flugnummer | Zuordnung zur Fluggesellschaft |
Gepäcknummer | Vom Gepäckabschnitt (Sticker) |
Beschreibung des Koffers | Farbe, Marke, Besonderheiten |
Kontaktdaten | Für Rückmeldung und Zustellung |
Aufenthaltsadresse | Hotel oder Unterkunft auf Mallorca |
Eine Kopie oder ein Foto des ausgefüllten Formulars sollte stets aufbewahrt werden.
Notwendige Einkäufe bei verspätetem Gepäck
Falls das Gepäck für längere Zeit nicht verfügbar ist, kann Ersatz für notwendige Gegenstände beschafft werden. Hierzu zählen:
- Hygieneartikel (Zahnbürste, Duschgel etc.)
- Kleidung (Unterwäsche, Badebekleidung)
- Medikamente (sofern notwendig)
Wichtig: Quittungen für alle Ausgaben sollten aufbewahrt werden, um eine Erstattung beantragen zu können.
Rechte und Entschädigung bei Gepäckverspätung
Gemäß dem Montrealer Übereinkommen haben Fluggäste Anspruch auf Ersatz der notwendigen Auslagen bei verspätetem Gepäck. Die maximale Entschädigungssumme beträgt:
- 1.288 Sonderziehungsrechte (SZR), entsprechend etwa 1.500 € pro Person (Stand 2025)
Die Erstattung erfolgt nach Prüfung durch die Fluggesellschaft und umfasst in der Regel nur notwendige und angemessene Käufe. Luxusartikel oder hochpreisige Markenprodukte werden in vielen Fällen nicht anerkannt.
Besondere Hinweise bei Umsteigeverbindungen
Bei Flugverbindungen mit Zwischenstopp kann das Gepäck an verschiedenen Punkten verloren gehen. Die Zuständigkeit für die Bearbeitung eines Gepäckverlusts liegt immer bei der Fluggesellschaft des letzten Flugabschnitts, unabhängig davon, wo der Verlust tatsächlich erfolgte.
Das PIR-Formular ist immer am Zielflughafen (in diesem Fall Palma de Mallorca) auszufüllen.
Dauer der Suche & offizielle Verlustmeldung
Gepäckstücke tauchen meist innerhalb von 24 bis 72 Stunden wieder auf und werden anschließend kostenfrei zur Unterkunft geliefert. Sollte das Gepäck innerhalb von 21 Tagen nicht gefunden werden, gilt es offiziell als verloren. In diesem Fall kann eine Entschädigung für den vollständigen Verlust beantragt werden.
Vorbeugende Maßnahmen für zukünftige Reisen
Einige einfache Maßnahmen helfen, bei zukünftigen Reisen schneller auf Gepäckprobleme zu reagieren:
Gepäck individuell kennzeichnen
Ein Koffer mit auffälligen Merkmalen lässt sich leichter identifizieren und wird seltener verwechselt. Bunte Bänder, auffällige Kofferanhänger oder Sticker helfen sowohl dem Besitzer als auch Flughafenpersonal bei der Zuordnung. Dies kann im Verlustfall die Wiederbeschaffung deutlich beschleunigen.
GPS-Tracker im Gepäck nutzen
Moderne GPS- oder Bluetooth-Tracker wie Apple AirTags ermöglichen eine exakte Ortung des Gepäcks per Smartphone. So lässt sich nachvollziehen, ob der Koffer überhaupt mitgeflogen ist oder noch am Abflughafen liegt. Diese kleinen Geräte bieten zusätzliche Sicherheit und Transparenz.
Koffer und Inhalt fotografisch dokumentieren
Ein Foto vom Gepäckstück – am besten von außen und mit dem wichtigsten Inhalt – erleichtert die Beschreibung bei einer Verlustmeldung. Die Bilder können dem Flughafenpersonal zur besseren Identifikation übergeben werden. Außerdem dienen sie bei Entschädigungsforderungen als Nachweis.
Fazit
Ein Kofferverlust ist ärgerlich, aber kein Ausnahmefall. Die Abläufe am Flughafen Palma de Mallorca sind auf solche Situationen vorbereitet. Wichtig ist, besonnen zu reagieren, die erforderlichen Schritte einzuhalten und Nachweise zu sichern. Bei korrektem Vorgehen kann ein großer Teil der Unannehmlichkeiten zumindest finanziell ausgeglichen werden.
Foto: M. Förster