Dürfen Urlauber Leitungswasser auf Mallorca trinken und wie gut ist es?

Darf man auf Mallorca Leitungswasser trinken oder drohen Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, wenn wir verunreinigtes Leitungswasser im Urlaub zu uns nehmen. Während das Wasser aus dem Hahn in Deutschland als ungefährlich gilt, herrscht bei Urlaubern auf Mallorca Unsicherheit. Bevor sie sich einen Schluck genehmigen, stellen sie sich die Frage: Eignet sich das mallorquinische Leistungswasser zum Trinken?

Wie gesund ist Leitungswasser auf Mallorca?

Plagt Urlauber auf Mallorca der Durst, scheuen viele von ihnen vor dem Genuss von Leitungswasser zurück. Der Kauf von Trinkwasserkanistern schafft Abhilfe – geht jedoch mit Zusatzkosten einher. Sparwillige überlegen, wie schädlich es sein kann, auf der Baleareninsel Wasser aus dem Hahn zu konsumieren. Die Antwort der spanischen Verbraucherorganisation OCU bringt Entwarnung.

In der Vielzahl der mallorquinischen Gemeinden geht vom Leitungswasser keine Gefahr aus. Das vorherrschende Misstrauen gründet auf Erfahrungen aus den 1990er-Jahren. Damals galt das Wasser aus der Leitung als ungenießbar.

Bis heute begleitet jeden Schluck jedoch ein gewöhnungsbedürftiger Geschmack. In der mallorquinischen Hauptstadt Palma gilt das Leitungswasser als unbedenklich. Allerdings weist es mit 16 Grad deutscher Härte eine hohe Kalkkonzentration auf. Neben verkalkten Armaturen entsteht dadurch ein leicht kreideartiges Aroma, das Einheimische und Touristen stutzig macht. Eine gesundheitliche Gefahr geht von dem hohen Kalkgehalt jedoch nicht aus.

Fühlen sich Urlauber beim Konsum von Leitungswasser in Palma unsicher, hilft ihnen eine Website der regionalen Gesellschaft für Wasserwirtschaft weiter. Das Unternehmen Emaya veröffentlicht darauf die tagesaktuellen Wasserdaten.

Touristen, die ihren Urlaub abseits der mallorquinischen Hauptstadt verbringen, finden online ebenfalls Angaben zur Trinkwasserqualität. Die spanische Zentralregierung veröffentlichte die Wasserdaten zu einer Vielzahl an Regionen im ganzen Land im Jahr 2020. Mit der Suchfunktion gelingt es, die Wasserwerte der eigenen Urlaubsregion in Erfahrung zu bringen.

In welchen mallorquinischen Gemeinden ist Leitungswasser schädlich?

Im Großraum Palma eignet sich das Leitungswasser zum Waschen, Zähneputzen, Kochen und Trinken. Anders verhält es sich in anderen Gemeinden auf der Baleareninsel. Eine übermäßige Menge an Chloriden und Nitraten im Wasser machen dieses ungenießbar und für den menschlichen Organismus gefährlich.

Eine hohe Konzentration an Chloriden entsteht im Leitungswasser, wenn Meerwasser ins Grundwasser gerät. Dagegen ist die Nitratbelastung menschengemacht. Durch falsches Düngen sowie fäkale Belastungen sammeln sich die Salze im Trinkwasser. Trinken Urlauber nitratbelastetes Wasser, drohen gesundheitliche Risiken. Wie eine Studie aus dem März 2023 zeigt, erhöhen Nitrate im Wasser das Risiko für Prostatakrebs.

Zu den Gemeinden, in denen Touristen vom Leitungswasser die Finger lassen sollten, gehört Santanyí im Südosten der Insel. Weitere Orte mit hoher Nitratbelastung im Trinkwasser sind:

  • Manacor
  • Costitx
  • Sineu
  • Santa Margalida
  • S’Horta

Einen hohen Gehalt an Chloriden im Wasser gibt es in Porto Petro, Cas Concos und Cala Murada. An der Cala Figuera liegt die Konzentration von Chlorid im Leitungswasser bei 1.920 Mikrogramm pro Liter. Der empfohlene Grenzwert in einem Liter beträgt 250 Mikrogramm. Ebenfalls warnen die spanischen Behörden vor dem Genuss von Leitungswasser in Vilafranca, Sencelles und Ariany.

Welche Vorteile bringt der Konsum von Leitungswasser auf Mallorca?

In Palma versuchen die Gemeindeoberhäupter, den Konsum an Leitungswasser zu steigern. Das Ziel: die Menge an Plastikmüll im Stadtgebiet verringern.

Damit dies gelingt, baute die Gemeinde zusammen mit Emaya bis zum Jahr 2022 47 Trinkbrunnen in der mallorquinischen Hauptstadt. Im gleichen Jahr sollten laut der Gesellschaft für Wasserwirtschaft weitere 16 Brunnen entstehen.

Aus den Trinkbrunnen in Palma füllten Passanten 2022 laut Angaben von Emaya rund 300 Liter Wasser in mitgebrachte Flaschen ab. Das sparte im gleichen Jahr eine Vielzahl an Plastikflaschen ein.

Quellen und Links:

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