Soller: Wissenswertes über die Hafenstadt im Tramuntana-Gebirge

Im Sommer zieht es deutsche Urlauber, die sich nach Sonne und Strand sehnen, auf die Kanaren. Mit großem Abstand ist Mallorca das beliebteste Reiseziel dieser Inselgruppe. Im Nordwesten der Insel liegt die Gemeinde Sóller im Schatten des Tramuntana-Gebirges. Bekannt ist die Stadt am Meer für ihre üppigen Orangenhaine und die traditionelle Holzbahn „Roter Blitz“.

Demografie: Wie viele Einwohner leben in Sóller?

Sóller gehört zu den Kleinstädten Mallorcas. Obgleich die Gemeinde bei Touristen zunehmend Anklang findet, sinkt die Einwohnerzahl seit Jahren. Im Januar 2019 betrug sie noch rund 13.700 Personen. Nach offiziellen Angaben lebten 2022 noch 13.454 Einheimische in der rund 43 Quadratkilometer großen Stadt. Das entspricht einer Bevölkerungsdichte von 312 Einwohnern pro Quadratkilometer.

Lage: Wo befindet sich Sóller?

Sóller trennen rund 34 Kilometer von der mallorquinischen Hauptstadt Palma. Die Kleinstadt gliedert sich in fünf Gemeinden, deren Kern rund drei Kilometer vom Meer entfernt liegt. Der Stadtteil Port de Sóller grenzt direkt ans Mittelmeer und zählt zu den beliebten Urlaubszielen auf der Insel.

Sóller befindet sich im nordwestlichen Mallorca im „Orangental“ zwischen dem Meer und der Sierra Tramuntana. Seinen Namen bekam das Tal aufgrund der zahlreichen Orangen- und Zitronenhaine, denen die Stadt im 19. Jahrhundert ihren wachsenden Wohlstand verdankte.

Rund um das „Orangental“ – teilweise auch als „Tal des Goldes“ bezeichnet – ragen mehrere der höchsten Gipfel der Insel auf. Dazu gehört der größte Berg Mallorcas, der Puig Major mit einer Höhe von 1.445 Metern. Aufgrund der Lage zwischen Gebirge und Meer ist Sóller bei Bade- und Wanderurlaubern gleichermaßen beliebt.

Geschichtliches über Soller

Ein Urlaub in Sóller empfiehlt sich für Besucher, die Mallorcas traditionsbewusste Seite kennenlernen wollen. Die Kleinstadt zeugt aufgrund ihrer Architektur von einem historischen Charme und der wechselhaften Geschichte des Gebiets. Dieses wurde seit 4000 vor Christus von zahlreichen Kulturen besiedelt, die bis heute ihre Spuren in Sóller hinterlassen haben.

Zunächst besiedelten Römer und Muslime das Tal, in dem sich das Stadtgebiet von Sóller erstreckt. Aufgrund des Tramuntana-Gebirges war der heute beliebte Touristenort jahrhundertelang größtenteils vom restlichen Teil der Insel abgeschnitten. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts hielt die damals europäische Modernität in Sóller Einzug.

Eine Wirtschaftskrise – entstanden durch eine Orangenbaumepidemie – zwang einen Teil der Einwohner ab 1860 dazu, nach Frankreich und auf die Antillen auszuwandern. Als sie Jahre später wieder nach Sóller zurückkehrten, erlebte die Stadt einen Kulturwandel. Diesem verdankt sie eine bis heute bedeutende Attraktion: den zu Beginn des 20. Jahrhunderts gebauten Tren de Sóller.

Besondere Sehenswürdigkeiten in Sóller

Der auch als „Roter Blitz“ bekannte Holzzug, eine der Hauptsehenswürdigkeiten des Urlaubsorts, feierte 1912 seine Einweihung. Er verbindet Sóller mit der Inselhauptstadt Palma. Die rund 28 Kilometer lange Fahrt dauert eine Stunde und führt an malerischer Natur vorbei. Ebenso erreichen Einheimische und Besucher mit dem Sóller-Zug den wenige Fahrminuten entfernten Badeort Port de Sóller.

Kastilisches Spanisch und Katalanisch sind die beiden offiziellen Amtssprachen in Sóller. Der katalanische Einfluss ist in der gesamten Stadt spürbar, hauptsächlich jedoch im Stadtzentrum. Hier erhebt sich mit der Sant-Bartomeu-Pfarrkirche eine weitere der bekannten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Berühmt ist sie für ihre modernistische Fassade, entworfen von einem katalanischen Schüler Gaudís.

Aufgrund der Lage Sóllers inmitten von Orangenhainen, macht die erfrischende Kulinarik der Stadt einen Teil ihres Charmes aus. Besucher kommen in den Genuss der Seele Sóllers, wenn sie einen frisch gepressten Orangensaft aus den regional angebauten Früchten probieren.

Fotos: Copyright: Mario Förster

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