Praktische Tipps für einen stressfreien Umzug nach Mallorca

Die größte Baleareninsel als neues Zuhause auserkoren? Dann gibts beim Umzug ein paar Dinge zu beachten:

1. Die Wahl des Ortes

Reif für die Insel? Bevor der Umzug starten kann, stellt sich die Frage nach dem richtigen Ort. Wer bereits einen Job auf der Baleareninsel in Aussicht hat, zieht in die Nähe der zukünftigen Arbeitsstelle.

Alternativ lohnt ein Blick auf Mallorcas lebenswerte Orte. Ganz vorn dabei: Palma. Allerdings liegen die Preise für eine 2-Zimmer-Wohnung in der mallorquinischen Hauptstadt bei 300.000 Euro. Etwas günstiger sind Wohnungen in Palmas nördlichen Vororten sowie in Bellver.

Wohnungen unter 150.000 Euro gesucht? Diese finden Auswanderer hauptsächlich in:

  • Artà
  • Pollença
  • Port Pollença
  • Port de Sóller
  • Santanyí

In Sóller und Port Andratx beginnen die Immobilienpreise bei 200.000 Euro.

2. Ein Haus mieten oder kaufen

Wer weiß, wo der Umzug hingeht, überlegt, ob er dort Haus oder Wohnung mietet oder kauft. Ein Mietobjekt bringt eine gewisse Flexibilität mit sich. Hauptsächlich die Chance, die Umgebung kennenzulernen und den Mietvertrag zu kündigen, wenn sie den eigenen Ansprüchen nicht genügt.

Entscheiden sich Auswanderer dazu, ein Haus zu kaufen, ziehen sie für die Haussuche einen ortskundigen Immobilienmakler zurate. Die durchschnittliche Maklerprovision in Höhe von fünf Prozent bezahlt meist der Verkäufer.

Tipp: Kommt ein Haus in die engere Auswahl, begleitet bestenfalls ein einheimischer Sachverständiger einen der Besichtigungstermine. Dieser prüft das Objekt auf Herz und Nieren, bevor die Verkaufsverhandlungen beginnen.

3. Den Kaufvertrag unterschreiben

Vor dem Hauskauf auf Mallorca empfiehlt es sich, einen auf spanisches Recht spezialisierten Anwalt zu beauftragen. Dieser sollte einen prüfenden Blick in den Kaufvertrag werfen.

Geht alles mit rechten Dingen zu, beurkundet ein Notar den Kauf. Die Käufer erhalten die Escritura-Kaufurkunde, die den Grundbucheintrag bedingt.

4. Die Planung des Umzugs

Ist ein Wohnsitz auf Mallorca gefunden, starten die Umzugsvorbereitungen. Abhängig vom Umfang der Umzugsarbeiten nehmen Auswanderer sie selbst in die Hand oder beauftragen ein Umzugsunternehmen.

Achtung: Der Umzug über den Landweg von Berlin bis in eine 3-Zimmer-Wohnung auf Mallorca kann zwischen 4.000 und 6.000 Euro kosten.

Die günstigere Art, umzuziehen:

  • Umzugskartons selbst packen.
  • Hab und Gut in einen von einem Freund geliehenen Sprinter verfrachten.
  • Mit Sprinter und Familienauto auf die Insel fahren.

Speziell bei Umzügen mit wenig Umzugsgütern ergibt die DIY-Variante Sinn.

Planungsschritte beim Umzug

Wichtige Planungsdaten für den Umzug auf die Insel:

  • Wann muss die alte Wohnung spätestens geräumt sein?
  • Wann ist die neue Wohnung bezugsfertig?
  • Wie viel Kilometer liegen zwischen alter und neuer Wohnung?
  • Wie lange dauert die Fahrt vom alten zum neuen Wohnsitz?

Wer einen Umzugswagen braucht, sollte unterhalb der Woche einen One-Way-Umzugswagen mieten. Der Vorteil: Diesen geben Auswanderer am Umzugsort ab und sparen sich die Rückfahrt nach Deutschland – und damit viel Zeit und Geld.

5. Die Beantragung der NIE-Nummer

Bevor Auswanderer auf Mallorca Geschäfte abschließen können, brauchen sie die Número de identificatión de extranjero, kurz NIE. Diese beantragen sie bei der Ausländerbehörde. Dabei ist wichtig:

  • Zuvor einen NIE-Termin zu vereinbaren.
  • Personalausweis oder Pass mitzubringen.
  • Zehn Euro bereitzuhalten, um die Bearbeitungsgebühr zu entrichten.

Die NIE-Beantragung dauert im Schnitt ein bis zwei Stunden. Bis Auswanderer die Steueridentifikationsnummer in den Händen halten, vergehen rund zwei Wochen.

6. Die Eröffnung eines Bankkontos

Mit gültiger NIE-Nummer können Auswanderer auf Mallorca ein Konto eröffnen. Unabdingbar, um Wohnnebenkosten – Strom, Gas und Wasser – auf der Insel zu bezahlen.

Ebenso ist ein spanisches Konto wichtig, wenn für den Umzug benötigte Dienstleister keine Barzahlung akzeptieren. Da die Mehrzahl der Mallorquiner Kartenzahlung bevorzugt, erleichtert ein Bankkonto den Kauf von allem, was im neuen Haushalt noch fehlt.

Zu den Dokumenten, den viele Banken für die Eröffnung eines neuen Kontos fordern, zählen:

  • Personalausweis
  • Adressennachweis
  • Nachweis über den Berufsstand
  • Anmeldebestätigung des Einwohnermeldeamts

Letztere besorgen sich Auswanderer im Rathaus ihres neuen Wohnorts.

7. Die Abmeldung in Deutschland

Bevor Auswanderer Deutschland dauerhaft den Rücken kehren, melden sie sich bei ihrer zuständigen Meldebehörde ab. Das geschieht frühestens eine Woche vor dem Umzug oder spätestens zwei Wochen danach.

8. Das Aufsetzen eines Testaments

Es klingt ein wenig makaber, doch wer auf Mallorca Wohneigentum besitzt, muss ein spanisches Testament verfassen. Dieses soll klären, was nach dem Ableben des Käufers mit seinem Besitz geschieht.

9. Die Suche nach der richtigen Versicherung

Deutsche, die ihr weiteres Leben auf Mallorca planen, brauchen die folgenden Versicherungen:

  • Seguro de salud, die private Krankenversicherung
  • Seguro de coche, die Kfz-Haftpflicht
  • Seguro de responsabilidad civil, die Haftpflichtversicherung
  • Seguro de hogar, die Hausratsversicherung

Für Hauseigentümer ergibt es Sinn, neben der Hausratsversicherung auch eine Gebäudeversicherung abzuschließen.

10. Die Steuererklärung

Personen, die länger als 183 Tage im Jahr auf Mallorca leben, melden ihren Wohnsitz steuerlich an.

Spätestens Ende Juni heißt es jährlich: die Steuererklärung erledigen.

Achtung: Kommunale Steuern kommen auf jene zu, die auf der Insel ein Grundstück besitzen. Dazu gehört die Grundsteuer IBI.

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