Promillegrenze auf Mallorca: Das droht bei Alkohol am Steuer

Wir haben uns angesehen, wo die Promillegrenze auf Mallorca liegt und wie der Gesetzgeber Alkohol am Steuer ahndet.

Hohe Anzahl an Verkehrsdelikten im Zusammenhang mit Alkohol

Auf Mallorca gelten strenge Regelungen bezüglich der Promillegrenze. Trotzdem riskieren viele Fahrer für ein Gläschen Wein oder ein kühles Bier ihren Führerschein. Das zeigt sich auch in der Statistik der spanischen Verkehrsbehörde (DGT). 2023 gab es etwa 3.500 Anzeigen aufgrund positiver Alkoholtests. 2019 waren es weit mehr als 5.000. Eine alarmierende Zahl angesichts der möglichen Gefahren.

Nur 0,0-Promille sind wirklich sicher

Fahrer dürfen maximal 0,5 Promille im Blut haben, bei einem Atemtest höchstens 0,25 ‰. Für Berufsfahrer und Fahranfänger in den ersten 2 Jahren gelten 0,3 ‰. Männern und Frauen bauen den Alkohol abhängig von der Tagesform und den klimatischen Bedingungen unterschiedlich schnell ab. Schon das zweite Glas Wein kann zu viel sein und das Urteilsvermögen empfindlich beeinträchtigen. Daher sollten Fahrer das Fahrzeug lieber stehen lassen.

Alkohol am Steuer: Konsequenzen und Höhe des Bußgeldes

Auf Mallorca gehört das Führen eines Kraftfahrzeuges unter Alkoholeinfluss zu den sehr schweren Verstößen, die der Gesetzgeber entsprechend mit einer hohen Strafe ahndet. Überschreitet der Fahrer die geltende Promillegrenze, droht ein Bußgeld ab 500 €. In Einzelfällen setzen die Gerichte eine Geldstrafe von bis zu 1.000 € fest. Die Strafe vollstrecken spanische Behörden über ein Amtshilfegesuch beim Bundesamt für Justiz notfalls auch in Deutschland.

Wer mehr als 1,2 Promille im Blut oder im Atem hat, muss mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe rechnen. Zudem droht ein Fahrverbot.

Bauen deutsche Urlauber unter Alkoholeinfluss einen Unfall oder fallen bei einer Routinekontrolle auf, behält die mallorquinische Polizei den Führerschein des Fahrers ein. Im Anschluss entscheidet eine Gerichtsverhandlung über die Höhe des Strafmaßes und die zu entrichtende Geldstrafe.

Gilt die Promillegrenze auf Mallorca auch für Radfahrer?

Auf der Baleareninsel gelten auch für alkoholisierte Radfahrer empfindliche Strafen. Die Promillegrenze auf Mallorca liegt bei 0,5 Promille. Bei Überschreitung zahlen Verkehrssünder mindestens 500 €. Kam es zu einem Unfall, steigt die Höhe des Bußgeldes.

Der Führerschein ist weg – was nun?

Wie lange das Fahrverbot gilt, entscheidet ein Gericht. Doch die Fahrerlaubnis ist nicht für immer weg. Ausländische Beamte dürfen den Führerschein nur in Verwahrung nehmen. Der dauerhafte Entzug obliegt den deutschen Behörden.

Allerdings haben Reisende im Falle eines Führerscheinentzugs über einen gewissen Zeitraum keine gültigen Papiere. Daher dürfen sie weder auf Mallorca noch zurück in Deutschland mit dem Pkw fahren. Setzt sich der diFahrer trotzdem hinters Steuer, droht auch in der Bundesrepublik eine empfindliche Geldstrafe.

Was passiert mit dem Führerschein?

Die mallorquinische Behörde schickt ihn an die zuständige Führerscheinstelle in der Heimat des Verkehrssünders. Allerdings überprüfen die Beamten den Tatbestand, sofern die spanische Polizei ihn ausreichend dokumentierte. Es ist also nicht sicher, ob der Fahrer seine Fahrerlaubnis wiedererhält. Das gilt vor allem, wenn er bereits in Deutschland wegen Alkohol am Steuer oder anderer schwerer Verkehrsverstöße auffiel.

Im schlimmsten Fall drohen auch in Deutschland ein zeitweiliges Fahrverbot oder der Führerscheinentzug. Zudem kann die Behörde einen „Idiotentest“ (MPU – medizinisch-psychologische Untersuchung) anordnen.

Hinweis: Verstoßen deutsche Pkw-Fahrer auf Mallorca gegen die Verkehrsordnung, erfolgt kein Eintrag in das Fahreignungsregister, der den Punktestand erhöht.

Foto: M. Förster

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