2023 stand Spanien auf der Liste der beliebten Auswandererziele der Deutschen auf dem vierten Platz. Besonders attraktiv finden Bundesbürger mit Fernweh Mallorca. Bevor sie ihre Koffer packen, hilft ein Blick auf diese Auswanderer-Tipps:
1. Die NIE-Nummer
Ohne die NIE-Nummer – das Kürzel steht für Número de identificatión de extranjero – findet die Auswandererfreude auf Mallorca ein schnelles Ende. Denn ohne eine Steuernummer geht auf der Insel nichts – kein Job, kein Konto, kein Hauskauf.
Die NIE-Nummer beantragen Auswanderer von Deutschland aus im spanischen Konsulat. Alternativ wenden sie sich auf Mallorca an die Ausländerbehörde.
2. Die Handynummer
Um telefonisch einen Termin für die Beantragung der NIE-Nummer auszumachen, brauchen Auswanderer eine spanische Handynummer. Allerdings fällt es schwer, diese ohne NIE zu bekommen.
Eine Lösung für diesen Teufelskreis: Bekannte in der deutschen Community darum bitten, mit ihrem Handy anzurufen.
3. Die Abmeldung aus Deutschland
Wer aus der Bundesrepublik auswandert und seinen Hauptwohnsitz auf die größte Insel der Balearen verlegt, meldet sich ab. Spätestens zwei Wochen nach Verlassen des Landes. Das verlangt das Melderechtsrahmengesetz. Ein Verstoß zieht ein Ordnungsgeld in Höhe von bis zu 1.000 Euro nach sich.
4. Die Anmeldung auf Mallorca
Für Auswanderer, die auf Mallorca leben, bringt das Einschreiben im Bürgerbüro mehrere Vorteile. Dazu gehören günstigere Preise beim öffentlichen Nahverkehr.
Neben einem Termin beim Amt erfordert die Anmeldung:
- ein ausgefülltes Einschreibe-Formular
- einen gültigen Pass
- eine Kopie des Mietvertrags
Ebenso empfiehlt es sich, beim Termin im Bürgerbüro einen Nachweis über erste Mietzahlungen mitzubringen.
5. Der nötige Lebensunterhalt
Die Mietpreise und Lebensunterhaltskosten auf Mallorca klettern stetig in die Höhe. Um sich Wohnung, Essen und ein wenig Freizeitspaß auf der Insel leisten zu können, sollten monatlich mindestens 1.800 Euro zur Verfügung stehen.
Tipp: Um Mietkosten zu sparen, lohnt es sich, eine Wohnung an der mallorquinischen Ostküste zu suchen. Auch in ländlichen Regionen sind die Mieten vergleichsweise günstig.
6. Die Sprache
Auf Mallorca lebt eine große deutsche Community. Zudem sprechen die Menschen in den Tourismusregionen gutes Englisch.
Daher sind Spanischkenntnisse nicht zwingend notwendig, um auf die Baleareninsel auszuwandern. Sie erleichtern jedoch Behördengänge und die Verständigung mit den Einheimischen.
7. Der Job
Für Auswanderer, die auf Mallorca Geld verdienen wollen, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder gründen sie ihr eigenes Unternehmen oder sie wählen eine Festanstellung. Da die Insel sich auf den Tourismus konzentriert, sind Dienstleistungsberufe gefragt. In folgenden Bereichen ist die Personalnachfrage hoch:
- Yachting
- Hotelwesen
- Gastronomie
- Logistik
- Personentransport
Auch Callcenter, die sich auf Mallorca verbreiten, suchen nach deutschsprachigen Mitarbeitern.
8. Der Arbeitsvertrag
Auf Mallorca unterscheiden sich drei Arten von Arbeitsverträgen. Neben der Festanstellung sowie zeitlich befristeten Verträgen existiert ein Modell namens „fijo descontinuo“.
Mit einem solchen Vertrag stellen hauptsächlich Unternehmen in der Tourismusbranche Saisonarbeiter fest an, obwohl sie im Jahr nur wenige Monate arbeiten.
9. Das Gehalt
Der Tourismus und damit die Wirtschaft auf Mallorca florieren. Die Löhne liegen allerdings unter dem spanischen Durchschnitt. 2022 verdienten mallorquinische Angestellte durchschnittlich 21.765 Euro. Das entspricht knapp 1.800 Euro pro Monat.
10. Die Sozialversicherung
Wer auf Mallorca lebt, meldet sich verpflichtend bei der staatlichen Sozialversicherung Seguridad Social an. Diese vergibt einmalig eine nicht übertragbare Sozialversicherungsnummer.
Tipp: Suchen sich Auswanderer auf der Insel einen Job, ohne eine gültige Sozialversicherungsnummer zu besitzen, beantragt der Arbeitgeber diese. Das setzt eine NIE-Nummer oder den Nachweis eines NIE-Termins voraus.
11. Die Krankenversicherung
Bei Rentnern, die ihren Hauptwohnsitz auf die Insel verlagern, funktioniert die Umschreibung der deutschen Krankenversicherung in eine spanische automatisch. Das setzt voraus, dass sie sich im Bürgerbüro anmelden.
Wer noch keine Rente bezieht, beantragt im Gesundheitszentrum eine Krankenversicherungskarte, die Tarjeta Sanitaria.
11. Die Einkommenssteuer
Einkommenssteuerpflichtig sind auf Mallorca alle, die länger als 183 Tage im Jahr auf dem Eiland wohnen. Es spielt keine Rolle, ob sie offiziell in Spanien gemeldet sind. Um die Einkommenssteuer, kurz IRPF, abzugeben, bleibt bis Juli des Folgejahres Zeit.
12. Die Schule
Reisen Familien mit schulpflichtigen Kindern nach Spanien ein, melden sie den Nachwuchs an einer Schule an. Auf Mallorca gibt es neben öffentlichen Schulen auch Privatschulen und Bildungseinrichtungen freier Trägerschaft.
Ein Vorteil der öffentlichen Schulen: Sie bieten den Kindern Mittagessen sowie Nachmittagsbetreuung an.
13. Die Einschreibung
Die Einschreibung für Schüler, die erstmalig ins staatliche Schulsystem eintreten, findet am 09. Mai statt. Ansonsten sind Schulanmeldungen zwischen März und Juni möglich.
14. Die Ferien
Die langen Sommerferien dauern auf Mallorca üblicherweise von Ende Juni bis Mitte September. Daneben freut sich der Nachwuchs über zehn Tage Osterferien sowie über zwei freie Wochen rund um Weihnachten.
15. Das Auto
Kommt das Auto mit aufs „Ausreiseabenteuer Mallorca“, erfolgt die Ummeldung innerhalb von 186 Tagen. Das erfordert auch eine technische Abnahme des Fahrzeugs. Bis Auswanderer die neuen Zulassungspapiere in Händen halten, dauert es im Schnitt zwei Monate.
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